Glehn hält in Rommerskirchen nur 30 Minuten mit

Niklas Jonas erzielte in Rommerskirchen seinen zehnten Saisontreffer

     Die Niederlage klingt deutlich, aber nach dem Spielverlauf sicherlich um ein bis zwei Tore zu hoch: Der SV Glehn unterlag am Gründonnerstag der SG Rommerskirchen-Gilbach 1:5 (0:2), konnte dem Tabellenvierten aber zumindest in den ersten 30 Minuten Paroli bieten. Niklas Jonas war für den zwischenzeitlichen Glehner Anschlusstreffer verantwortlich.

     Erneut musste Thomas Maaßen auf eine Vielzahl seiner Spieler verzichten. Das ganze Dilemma für den Glehner Coach zeigte sich beim Blick auf die Bank: Dort saßen in Timo Pesch, Marc Ingenfeld und Yannic Schiffer Spieler aus der 2. Mannschaft, den Alten Herren und der A-Jugend. Neuzugang Kaiki Tamai gab sein Startelfdebüt auf der rechten Mittelfeldseite.

     Dennoch war den Gästen die personelle Schwächung zunächst überhaupt nicht anzusehen. Die Blau-Weißen agierten kompakt, kamen gut in die Zweikämpfe, verteidigten diszipliniert und hielten die Partie offen, wenngleich „Roki“ über mehr Ballbesitz verfügte, sich ab bis zu diesem Zeitpunkt keine nennenswerte Torchance erspielen konnte. Simon Hilliges hätte den SVG nach einer Kontersituation dagegen sogar in Führung bringen können, doch der Glehner Stürmer scheiterte auf etwas ungünstigem Winkel an Keeper Oliver Wirtz (20.). In den nächsten zehn Spielminuten neutralisierten sich beide Teams im Wesentlichen gegenseitig.

     Ein direkt verwandelter Freistoß von Deniz Bayisin aus 25 Metern in der 30. Minute ließ die Partie dann zugunsten der Gastgeber kippen. Torhüter Daniel Beil, in den vergangenen Wochen ein sicherer Rückhalt für die Glehner machte bei diesem Treffer nicht den besten Eindruck. Zu allem Überfluss zeigte der Treffer deutliche Wirkung bei den Gästen, die fortan nicht mehr in der Partie waren, nicht mehr in die Zweikämpfe kamen und Gilbach das Spielgeschehen überlassen mussten. Die Konsequenz daraus war das 2:0 von Luca Beuters kurz vor dem Pausenpfiff, der zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt für den SV Glehn mit einem schön herausgespielten Treffer die Führung verdoppelte.

     Der Rückstand sorgte für hängende Gesichter in der Halbzeitpause bei den Korschenbroichern. Dazu musste Hilliges mit Knieproblemen ausgewechselt werden. Für ihn kam mit Reserve-Torjäger Timo Pesch ein anderer Spielertyp. „Der Mannschaft konnte man überhaupt keinen Vorwurf machen“, sagte Glehns Vereinschef Markus Drillges. „Sie hat sich gegen die Niederlage gestemmt und alles in der Macht stehende versucht.“ Die Belohnung war das zwischenzeitliche 2:1 durch den zehnten Saisontreffer von Niklas Jonas, der nach einer schönen Vorarbeit von Gari Zigunov über außen vollendete (55.).

     Maaßen sorgte im Anschluss für frischen Wind, brachte Schiffer für Tamai und verhalf dem A-Jugendlichen nach längerer Verletzungspause zum Saisondebüt bei den Senioren. Später kam auch noch Ingenfeld für den verletzten Eren Otlu und damit zu seinem ersten Einsatz in der 1. Mannschaft seit Mai 2015.

     Allerdings konnte der Anschlusstreffer den Glehner nicht noch zu mehr Druck verhelfen. Vielmehr spielte das ehemalige Bezirksliga-Mittelfeld der Rommerskirchener seine spielerische Klasse aus und brachte erneut Beuters in Stellung, der in der 71. Minute den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herstellte.

     Damit war der Willen der Glehner weitestgehend gebrochen, die zwar mit etwas Glück in ein bis zwei Situationen nach vorne nochmals Zählbares hätten erreichen können, aber in der Defensive fortan ihre gute Ordnung verloren und in den Schlussminuten zwei weitere Gegentore hinnehmen mussten: Zunächst erhöhte Spielmacher Francesco Sidero in der 85. Minute auf 4:1, eine Minute vor Spielende sorgte Kapitän Frederic Leufgen für den 5:1-Endstand, der nach Drillges‘ Auffassung „sicherlich um ein oder zwei Tore zu hoch ausgefallen ist. Ein 3:1 wäre wahrscheinlich das verdiente Ergebnis für den Spielverlauf gewesen.“

     Bereits am folgenden Donnerstag steht das Nachholspiel beim TSV Norf auf dem Programm der Glehner in ihrer „Mission“ Klassenerhalt. Die Neusser Südstädter haben durch ein 1:1 bei der SVG Weißenberg vor-übergehend die Abstiegsplätze verlassen, lagen auf Tabellenplatz 12 mit 19 Punkten  aber nur einen Zähler vor dem Vorletzten SV Glehn. Bei einem Erfolg auf der ungeliebten Norfer Asche würde die Maaßen-Truppe am TSV, der allerdings zwei Spiele weniger ausgetragen hat, vorbeiziehen. Ebenfalls 18 Zähler hatten die Sportfreunde Vorst als 14. und Tabellenschlusslicht SSV Delrath, das die Reserve der SG Kaarst am Donnerstag 2:1 besiegte, auf dem Konto. Am Sonntag empfängt der SV Glehn den Grevenbroicher Verein SV Genclerbirligi.

 

 

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